Cernunnos - Hüter der heiligen Haine

Abbilder von gehörnten Göttern reichen bis zu den Höhlenmalereien der Steinzeit zurück. Ab dem 4. Jahrhundert vor  Chr. läßt sich in fast ganz Mitteleuropa eine Gottheit von einem Hirschgeweih gekrönt, mit zwei Halsringen (keltisch "Torques" genannt) und einer Schlange in Begleitung auf Altären oder Gegenständen abgebildet finden. Eine berühmte Darstellung (siehe oben) des Gehörnten ist auf dem Gundestrupkessel (etwa 100 n. Chr.).

Die Torques verweisen auf die hohe Stellung des Gottes bei den Kelten. Die Schlange ist das Symbol der Erneuerung. Das Geweih stellt die Reife und die mit ihr verbundenen Fruchtbarkeit des Gottes dar. Oft wird er in der sitzenden Haltung wie oben dargestellt. Mit den Füßen im Boden verwurzelt und durch die Schlange als Symbol ist Cernunnos der Herr der aufsteigenden Lebenskräfte in der Natur. Mit Hilfe der großen Göttin manifestiert sich diese Energie in jedem Frühjahr auf`s Neue.

Weitere Assoziationen zu Cernunnos sind: Herr der Wälder, Herr der Tiere, Hüter der heiligen Haine, Wächter zur Anderswelt, Herr über das Jagdglück, Gott der Bewegung und des fruchtbaren Handels.

Ein wohl mit dieser Gottheit identischer Waldgott ist "Herne". In England sowie in Deutschland symbolisiert er den "wilden Jäger", der die "wilde Jagd" anführt. Mit "getöse" braust das Geisterheer über die Felder und ist oft Vorbote für schicksalshafte Ereignisse bei den Menschen.

Nach der allmählichen Zunahme der Christianisierung in Europa wurde aus Cernunnos ebenso wie aus dem griechischen Hirtengott Pan eine teuflische Gestalt durch die damals machtgierige Kirche  gemacht.

Weitere Informationen über die keltischen Götter und Göttinnen.

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